"Ich toleriere jede Meinung, solange sie meiner eigenen entspricht"
Wer möchte andere am liebsten immer von seiner Meinung überzeugen? Leider gestaltet sich das häufig anstrengender als man möchte - der andere will partout nicht sehen, warum seine Sicht die schlechtere sein soll!
Das Buch "Professionell überzeugen von Jenny Rogers gibt einen ersten Einblick darin, wie man andere überhaupt von irgend etwas überzeugen kann. Fazit: Nur wer sich selbst zurücknehmen kann, lässt Raum für andere Sichtweisen.
Hier die Tipps:
Niemand kann sich heute mehr auf seine Autorität berufen, um Menschen zu veranlassen, seine Anweisungen zu befolgen.
Kontrolle über Menschen ist eine Illustion - es gibt hunderte von Möglichkeiten, sich der Kontrolle zu widersetzen: kündigen, streiken, krank melden, innerlich kündigen ... Die einzige effektive Kontrolle ist daher die Selbstkontrolle.
Emotionale Intelligenz setzt einen sehr hohen Grad an Selbsterkenntnis voraus: Wer andere kennt, ist intelligent, wer sich selbst kennt, ist weise. Wer andere beherrschen kann, zeigt Stärke, wer sich selbst beherrscht, hat wahre Macht. (Laotse)
Erfolgreiche Beeinflussung erzielt Resultate, die
1. den legitimen Bedürfnissen beider Seiten gerecht werden
2. dauerhaft sind.
Gute Ratschläge sind häufig nutzlos, weil der Empfänger sich als armer Kerl fühlen muss, weil er seine Energie darauf richtet, sich dem Rat zu widersetzen („ja, aber..."), weil er nicht seine EIGENE IDEE verwirklicht. => zuhören, zusammenfassen, Fragen stellen!
Effektive Beeinflussung setzt 6 essenzielle Fähigkeiten voraus, die man in 2 Gruppen einteilen kann:
1. Anlocken: guten Draht herstellen, zuhören, Fragen stellen
2. Anstoßen: eigene Wünsche äußern, „nein" sagen können und Feedback geben.
Einflussnahme aufs Wesentliche konzentrieren: Wir können das Verhalten anderer beeinflussen, indem wir das eigene Verhalten ändern, versuchen wir jedoch, sie zu ändern, werden wir scheitern.
Sich NIEMALS als OPFER sehen!
Einen guten Draht schaffen: Eine ÄHNLICHE Körperhaltung wenigstens zeitweise einnehmen (spiegeln) und sich dadurch auf den anderen einstimmen, erst dann kann man ihn führen.
Zuhören: Eins der effektivsten Mittel zur Beeinflussung! Zuallererst bemühen, den anderen zu verstehen. Offen sein dafür, sich von ihm beeinflussen zu lassen, bevor man selbst beeinflusst.
Normalerweise möchte man sofort den eigenen Standpunkt äußern, der häufig bereits feststeht, ob man es ausspricht oder nicht.
Hervorragende Verhandlungsführer hören doppelt so lange zu wie sie selbst reden, fassen das Gesagte zusammen und klären den Sachverhalt immer wieder neu.
Beim Zuhören geht es um Empathie, also Verstehen ohne Beurteilung.
Die Zusammenfassung hat mehrere Vorteile: man äußert weder Urteil noch Ansicht, beherrscht das Gespräch.
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