Das Buch Emotionale Intelligenz von Daniel Goleman ist ohne Frage ein Meilenstein der Erforschung und Erklärung von Emotionen. Ich selbst habe das Buch im Jahr 2000 gelesen, um einen "populärwissenschaftlichen", leicht verständlichen Einstieg in das Verständnis menschlichen Verhaltens zu bekommen. Mittlerweile hat der von Goleman geprägte Begriff bereits Eingang in die Liste der beruflichen Sozialkompetenzen gefunden.
Goleman möchte klarmachen, dass Gefühle nicht nur sinnvoll, sondern absolut notwendig für unser Leben sind, solange sie uns nicht überwältigen. Wir müssen sie daher steuern und ihre Energie positiv für uns nutzen.
- Angst, Zorn und Wut sind nichts weiter als Jahrtausende alte, einprogrammierte Reaktionen des Gehirns, die eigentlich mal dazu gedacht waren, uns vor dem Aufgefressen werden zu bewahren. Der emotionale "Mandelkern" reagiert dabei durch eine Abkürzung wesentlich schneller als der rationale "Neokortex" und überschüttet das Gehirn mit Emotionen. Es bringt meist nur eine scheinbare Befreiung, dem Zorn freien Lauf zu lassen, denn es ist vordergründig angenehm. Wichtig sind das Zuhören und Beruhigung, Akte der Empathie, die die Spannung abbauen. Entsteht Überflutung, sollte man den Streit für 20 Minuten unterbrechen.
- Besorgtheit dient zum stummen Durchprobieren dessen, was schiefgehen könnte, um damit vorher fertig zu werden, ist also eigentlich sinnvoll: Gefahren werden antizipiert, bevor sie auftauchen. Problematisch sind die Sorgen, die sich im Kreis drehen und zu keiner (neuen) Lösung führen.
- Trauer ist in Maßen absolut sinnvoll: Sie ermöglicht durch die kurzzeitige Abkehr vom Leben ein Anpassen auf die neue Situation.
- Angst untergräbt den Verstand. Das war sogar mal sinnvoll, weil man nicht lange überlegen sondern handeln sollte, um nicht gefressen zu werden.
- Hoffnung ist die Überzeugung, dass man sowohl den Willen als auch die Möglichkeiten hat, seine Ziele zu erreichen. Hoffnungsvolle Menschen sind fähig, sich selbst zu motivieren, sie sind überzeugt, so einfallsreich zu sein, dass sie Wege finden werden, ihre Ziele zu erreichen, und wenn das unmöglich wird, diese anzupassen. Optimisten führen eine Niederlage auf etwas zurück, dass sie ändern können. Was zum Erfolg führt, ist die Kombination aus etwas Begabung und der Fähigkeit, bei Niederlagen weiterzumachen.
Die Grundlage der Empathie ist Selbstwahrnehmung! Empathie setzt eine gewisse Gelassenheit voraus, damit das emotionale Gehirn die Signale des Empfindens eines anderen Menschen aufnehmen und nachahmen kann. Emotional Intelligente wissen den emotionalen Austausch zu steuern, als "beliebt" bezeichnen wir Menschen, mit denen wir gern zusammen sind, weil wir uns dank ihrer emotionalen Geschicklichkeit wohl fühlen.
Sich darüber hinaus selbst treu zu bleiben ist eine wichtige Fähigkeit, dank derer man ohne Rücksicht auf die gesellschaftlichen Folgen gemäß seinen tiefsten Überzeugungen und Wertvorstellungen handelt. Solche emotionale Integrität kann bspw. dazu führen, dass man bewusst eine Konfrontation herbeiführt, um mit Selbstverleugnung und Doppelzüngigkeit Schluss zu machen.
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Buchtipp:
Emotionale Intelligenz von Daniel Goleman
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